Liturgy is eine Geheimtipp-Band, die jüngst sogar schon in eher Metal-unaffinen Jahresbestenlisten auftauchte. Black Metal goes Feuilleton. Indie Black Metal. Wenn eine Band die Quadratur des Kreises schafft und es vermag, vom Ausgangspunkt Black Metal nicht nur über Tellerränder zu schielen, sondern ganze Genre-Grenzen einzureißen, ist kollektives Aufhorchen angezeigt. Heroismus, Tragödie, Hoffnung sind die Eckpfeiler, zwischen denen sie sich lyrisch und musikalisch austoben. Und verbinden dabei problemlos Black Metal mit filmischer Musikdichtung (Vangelis, Badalamenti) oder auch Post-Romantizismus (Sibelius, Scriabin). Dissonante, sich duellierende Gitarrenriffs, komplex und voller schwarzer Harmonien, abgerundet durch kreischende Vokills treffen auf minimalistisches Hi-Speed Drumming (Greg Fox /Dan Deacon) von unglaublicher Präzision. Liturgy surfen damit gemeinsam auf einer Welle mit Wolves In The Throne Room und Nachtmystium und konnen heute schon als Vertreter einer neuen Generation des Black Metal verstanden werden.