Mit dem neuen Studioalbum setzt Fujita seine musikalische Entdeckungsreise fort, indem er sich konsequent auf unbekanntes Terrain bewegt. Nachdem er 13 Jahre lang in Berlin gelebt hatte, kehrte Fujita im Jahr 2020 mit seiner Ehefrau und den drei gemeinsamen Kindern nach Japan zurück. Dort erfüllte er sich einen Lebenstraum, denn er wollte schon immer aufs Land ziehen - und mitten in der Natur leben und arbeiten. Ihr neues Zuhause fand seine Familie in den Hügeln nahe der Küste von Kami-cho in der Präfektur Hyogo, etwa drei Stunden westlich von Kyoto. Auf dem neuen Album entlockt der Komponist und Produzent dem Vibraphon, seinem Trademark- und Kern-Instrument, faszinierende und vollkommen neue Klänge, und zugleich setzt er jene Experimente mit Marimba und Synthesizern fort, die er auf dem Vorgängeralbum Bird Ambience (2021) begonnen hatte. Zuvor hatte er sein gefeiertes Vibraphon-Triptychon, bestehend aus den Alben Stories (2012), Apologues (2015) und Book of Life (2018), zum Abschluss gebracht. Wie bereits auf Bird Ambience sind unsere gefiederten Freunde auch dieses Mal die zentrale Inspirationsquelle. Der Albumtitel Migratory bezieht sich auf ein Bild, das ihm kam, als er über Zugvögel nachdachte, die irgendwo zwischen Afrika, Ostasien und Japan leben. Er stellte sich vor, wie sie die Musik der verschiedenen Regionen und Landstriche unter sich hören - und wie diese gelebte Vogelperspektive nicht nur die Grenzen der Musik, sondern auch die der Länder verwischt und ausradiert.