Kein Wunder, dass diese Band bis heute nichts an Reiz verloren hat. Ganz im Gegenteil: Michael Bublé sang "Baby, You've Got What it Takes" mit Sharon im Duett, nachdem er die Dap-Kings bereits 2009 für "Crazy Love" als Backingband engagierte. Die Dap-Kings haben auch an einigen Songs seines diesjährigen Hit-Albums "To Be Loved" mitgewirkt. Sie haben unter andere mit Beck, John Legend, Lou Reed und Rufus Wainwright zusammen gearbeitet, und natürlich waren die Dap-Kings für Amy Winehouse' "Back In Black"-Album mitverantwortlich, für das Gabriel Roth, Bandleader und Mitbegründer von Daptone Records, als Engineeer mit einem Grammy ausgezeichnet wurde.Aber es ist die in Augusta, Georgia geborene Sharon Jones, die hier unangefochten im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit steht. Ihr kürzlicher Abstecher nach Hollywood, wo sie an der Seite Denzel Washingtons spielte, wird ihren Starqualitäten sicher keinen Abbruch tun, aber es reicht völlig, sich "Give The People What They Want" einmal anzuhören, um zu wissen, dass Sharon keine Leinwand braucht, sich groß in Szene zu setzen: Während Sharons eindringliche, leidenschaftliche Stimme mitten ins Herz trifft, setzen sich ihre Soul-Hooks tagelang im Kopf fest. Wer so singen kann, der besteht jeden Vergleich mit den ganz Großen des Soul.
"Give The People What They Want" ist das fünfte Studio-Album der Band, und wurde zuhause in Bushwick, im House Of Soul Studio der Daptones aufgenommen - nachdem sie mit dem 2010 veröffentlichten Vorgänger "I Learned The Hard Way" zwei Jahre auf Tour waren. Diese zehn Songs glänzen, wie nicht anders erwartet, mit dem von den Daptones gewohnten, klassischen Soulsound - und doch ist da diese Frische im Spiel und Songwriting der Band, dank der das Album anders kling, als alles, was sie bisher gemacht haben. Vom Opener "Retreat!", einem elektrisierenden Stomper, über den sofort vertraut klingenden Feelgood-Groove von "We Get Along", bis zu "Stranger To My Happiness", das in dreieinhalb herzerquickenden Minuten all das bietet, was man sich vom Sound der Dap-Kings verspricht, trägt diese Platte ihren Titel absolut zu Recht: "Give The People What They Want". Aber hallo!